mit 39 Jahren

mit 49 Jahren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie alles begann

 

Es war an einem 2 Weihnachtstag die ganze Familie machte es sich vor dem Fernseher gemütlich und ich verschlang das x-te Stückchen Buttergebäck und Linzertorte. Rauchte zu meiner Tasse Kaffee noch ne gemütliche Murratti, da  schoss es mir durch den Kopf,” geh mal nur so zum Spaß auf die Waage”, welche seit Jahren ihr kümmerliches Dasein unter dem Bett im Schlafzimmer fristete. Nachdem ich den Staub auf der Anzeigenskala weggewischt hatte, bewegte sich der Zeiger ächzend an die 83Kg und das bei nur einem Meter siebzig. Ich wusste sofort, es muss etwas geschehen. Ein paar Kilo müssen runter. Da Versuche in der Vergangenheit kläglich scheiterten, beschloss ich dieses mal etwas anders zu machen.

Das Zauberwort hieß schlicht und ergreifend " BEWEGUNG ".

Und was kam da am ehesten in Frage - natürlich das Joggen. Also noch am selben Abend mein Frau und die beiden Jungs motivieren, Turnschuhe an die Füße gebunden und raus in den frischen, kalten Winterabend. Wenn ich heute noch daran zurückdenke wundere ich mich eigentlich, dass ich noch immer laufe. Mit hochrotem Kopf, pustend und keuchend und wahrscheinlich einem Puls jenseits von gut und böse, aber im Laufschritt unterwegs, joggten wir die ca.1, 5Km und waren irgendwie stolz auf die vollbrachte Leistung. Am nächsten Tag machte sich zwar der Muskelkater etwas bemerkbar aber wir  konnten uns nochmals aufraffen diese

“gewaltige” Strecke zu bewältigen. So vergingen drei weitere Tage in diesem Rhythmus und es lief sich irgendwie immer besser. Meine Frau Karin (Maus) und der ältere Sohn Manuel hörten dann schon bald auf mit dem Laufen. Daniel, damals 11 Jahre alt hielt noch ein paar Tage länger mit  und verabschiedete sich dann auch, aus unserer Familien Laufgruppe. So blieb ich dann alleine “auf der Strecke”. Mit jedem Zweiten Tag den ich auf die Piste ging, erhöhte sich auch die Meterzahl die ich durch meine Heimatgemeinde Wyhlen  zurücklegte.

Rasch machte ich Fortschritte mit dem Gewicht und der Kilometerleistung. Wie stolz war ich auf mich als ich erstmals die andere  Hälfte unserer Doppelgemeinde “Grenzach” laufend erreichte.

Bald waren 10 Kilometerläufe  etwas ganz normales geworden.

Nach zwei Jahren regelmäßigem laufen verspürte ich das erste Mal den Wunsch an einem Marathon mit zulaufen. Da ich aber großen Respekt vor der Distanz hatte, verdrängte ich den Gedanken erst einmal. Ich schaffte schließlich “nur”25 Kilometer am Stück. Doch zu meinem Geburtstag bekam ich ein Marathonlaufbuch von Herbert Steffny geschenkt, das fortan mein ständiger Begleiter wurde, ja ich nenne es sogar “meine Bibel”. Mir wurde gleich klar, wenn einen Marathon dann in Berlin.

 Ab sofort lebte, trainierte und ernährte ich  mich, wie es in dem Buch beschrieben stand. Einzige Ausnahme ich lief noch ohne Pulsmesser, nur so aus dem Bauch heraus, ich hörte auf meinen Körper. Im April 2002 begann ich gezielt auf den Berlin Marathon hin zu trainieren. Als ich im September  zwischen 30000 Läufer stand hatte ich ein “Kampfgewicht von 66 Kilogramm. Mein Ziel  sollte sein :einfach nur ankommen ohne größere Blessuren. Ich lief auch in Berlin ohne Pulsmesser und hörte nur auf meinen Körper, trank und ernährte mich während dem Lauf an jeder Stadion und funktionierte wie ein Uhrwerk bis ich nach 4Stunden 25 Minuten das Ziel erreichte. Der Zieleinlauf ist mit Worten kaum zu beschreiben, mit Tränen in den Augen das für mich unmögliche geschafft zu haben lies mir die Gänsehaut den Rücken rauf und wieder runter wandern. Auf den letzten Meter dankte ich allen die mich bei dem Unternehmen  “Berlin Marathon” unterstütz hatten. Ganz besonders möchte ich meiner Maus  danken, die mich an verschiedenen Punkten an der Strecke anfeuerte. Nach einigen Erfrischungen hinter der Ziellinie wusste ich, das war nicht mein letzter Marathon.